

TEAM ist ein interdisziplinäres Studien- und Forschungsprojekt and der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, mit der Zielsetzung Bildungs- und Aufklärungsarbeit für die Themen Antisemitismus und Verschwörungsmythen in der Schule fortzuentwickeln. Wir entwickeln einen popkulturbasierten Methodenkoffer, der Ressentiments und Hass bei Schüler*innen abbaut und Empathie und Verbundenheit herstellen soll. Ferner erstellen wir ein Workshopkonzept und Selbstlernmodul, das Lehrkräfte und andere schulrelevanten Akteur*innen in der Erkennung und Aufarbeitung von Antisemitismus mit Hilfe des Methodenkoffers schult.

Aufklärungs- und Präventionsarbeit an Schulen, wenn überhaupt vorhanden, besteht meist aus faktenreichem Wissen über ein Ressentiment, also dessen Geschichte, wenn man Glück hat auch den verschiedenen Ausprägungen des Ressentiments, und allen voran dem moralischen Appell nicht zu hassen. Wir sind der Überzeugung, dass es mehr braucht. Natürlich ist der moralische Appell wichtig, jedoch reduziert er den Personenkreis, auf den sich das Ressentiment bezieht, auf eine politische Abstraktion ihrer selbst, bspw also das Jüdischsein. Deshalb halten wir es für essentiell, neben dem Imperativ „nicht mehr zu hassen“, Schüler*innen gleichzeitig dabei zu helfen, Empathie und Verbundenheit zu diesem Personenkreis aufzubauen, diese also nicht mehr als vereinfachte politische Abstraktionen wahrzunehmen, sondern als facettenreiche, vielschichtige Individuen, mit denen sie auf zahlreiche Arten und Weisen emotional connecten können. Um dies zu erreichen, haben wir zwei große Ziele: Zum einen die Konzeption eines Workshops und Selbstlernmoduls für Lehrer*innen und Lehramtsstudierende. Dies soll lehren was Antisemitismus und Verschwörungsmythen eigentlich sind, also wo fängt das bereits an und wie erkenne ich das schnellstmöglich, und wie kann ich diese Themen möglichst effektiv, mit den von uns bereitgestellten Methoden, aufarbeiten und so zur Aufklärung der Schüler*innen beitragen. Dies bringt uns schon zu unserem zweiten großen Ziel, die Erstellung eines popkulturgestützten Methodenkoffers, der Lehrer*innen dabei unterstützt, ihren Schüler*innen zu ermöglichen, neben dem Imperativ „du sollst nicht hassen“, ihre Empathiefähigkeit weiterzuentwickeln und eben so eine Verbundenheit herzustellen.

Um Menschen dabei zu helfen mit etwas eine Verbindung einzugehen, ist es sinnvoll etwas zu nehmen, wozu sie schon eine Verbindung haben, um dann darauf aufbauen zu können. Popkultur, also alle Kulturgüter die populär sind, bieten hier die besten Voraussetzungen. Filme, Serien, Artists und Musik, die im gesellschaftlichen Zeitgeist verankert sind, bieten wunderbare Anknüpfungspunkte. Dazu kommt, dass viele Geschichten, die in der Popkultur erzählt werden, Geschichten über das menschliche Sein selbst sind, also Geschichten über Erfahrungen in denen sich das Individuum selbst wiederfindet. Es ist dieses „sich selbst wiederfinden“, was diesen Ansatz für uns interessant macht.